Hintergrund

Da die Menschen immer älter werden und der Anteil alter Menschen in unserer Gesellschaft zunimmt, steht die Gemeinschaft vor erheblichen gesellschaftlichen und ökonomischen Herausforderungen. Die durch die Verschiebung der Alterspyramide an sich schon steigende ökonomische Belastung der Gesellschaft wird zusätzlich durch die Zunahme der pflegebedürftigen älteren Menschen verstärkt. Fehlende Einbindung in die Familie und die Unterbringung älterer Menschen in Altersheimen können dazu beschleunigend beitragen. Dagegen fördern geistige und körperliche Aktivität sowie interaktive Kommunikation die Erhaltung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten und tragen dazu bei, dass auch alte Menschen noch ein erfülltes, selbstbestimmtes und selbständiges Leben führen können.

Musik fördert das seelische Wohlbefinden. Insbesondere aktives Musizieren kann zum Abbau von Stress und damit z.B. zur Verhinderung von Burnout beitragen. Beim Musizieren werden wesentliche mentale und manuelle Fähigkeiten trainiert. Darüber hinaus fördert Musizieren in Gruppen (zum Beispiel im Rahmen von Hausmusik) die interaktive Kommunikation und schützt gerade den älteren Menschen vor Vereinsamung. Die Förderung von Musizieren bis ins Alter kann daher einen wesentlichen Beitrag zur Gesunderhaltung insbesondere auch der älteren Bevölkerung darstellen.

Viele Menschen haben in ihrer Jugend jahrelang ein Musikinstrument gespielt und es während ihres Berufsleben aufgegeben. Viele Menschen bedauern dies später, sehen bzw. finden aber den Weg nicht, um wieder damit anzufangen. Es fehlen der Mut und der äußere Anstoß, wieder zu beginnen und gar wieder Unterricht zu nehmen. Erst recht trauen sich ältere Menschen nicht mehr zu, mit anderen zu musizieren. Völlig ungeübt, können Sie auch nicht in den bestehenden Laienchören und –orchestern mitmachen. Sie wissen nicht, wie man früher erworbene musikalische Fähigkeiten alleine oder mit ein paar Unterrichtsstunden schnell wieder aktivieren kann. Sie haben vielleicht auch keine Ansprechpartner für gemeinsame musikalische Aktivitäten. Sie haben große Hemmungen, vorzusingen, vorzuspielen oder noch einmal ein paar Unterrichtsstunden zur Auffrischung zu nehmen. Es fehlen Noten für den Neuanfang allein und erst recht für das gemeinsame Musizieren in einem Musizierkreis. Es fehlen die „Mutmacher“ und die Berater für die anfängliche Betreuung solcher Musizierkreise. Unter Umständen fehlen auch die Räumlichkeiten, um in Gruppen zu musizieren.

Die Musiklehrer kommen zunehmend zu der Überzeugung, dass es Sinn macht, Erwachsene, insbesondere auch ältere Menschen wieder dazu zu bringen, aktiv Musik zu machen, obwohl daraus keine Künstler mehr geformt werden können und in der Regel nur Musik für den Hausgebrauch zustande kommt. Der Nutzen liegt in der Freude an der selbst gemachten Musik sowie in der Erhaltung der geistigen und manuellen Fähigkeiten sowie des seelischen Gleichgewichts.

Wenn die Großelterngeneration dazu gebracht wird, wieder zu singen und zu musizieren, wird sich dies auch gesamtgesellschaftlich auswirken. Es wird wieder mehr mit den Enkeln gesungen und musiziert. Kinder und Enkel werden durch das Vorbild der Großeltern wieder mehr an die Musik und an das Musizieren herangeführt. Im Übrigen bekommt die musikalische Ausbildung der Kinder wesentlich mehr Sinn, wenn sie nicht nach der Schulzeit endet. Auch das Interesse, Konzerte zu besuchen, wird verstärkt oder gar neu entfacht.

 

 

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